Gefahr durch Hochspannungsleitungen in Bubenheim?

Nach mehreren Telefonaten und Nachfragen liegt die Antwort der Firma Amprion vor.

„Sehr geehrter Herr Baum,

vielen Dank noch einmal für das freundliche Telefonat. Wie bereits angesprochen, haben die Kollegen des Fachbereichs aufgrund Ihrer Anfrage die maximal möglichen Felder der o.g. 380-kV-Hochspannungsfreileitung Koblenz – Windesheim, Bl. 4512 im Bereich vor der Ortseinfahrt Bubenheim ermittelt. Bei der Berechnung nehmen wir an, dass die Leitung voll ausgelastet und der Leiterseildurchhang maximal ist – auch wenn dieser Fall in der Realität eine Ausnahme darstellt. Unsere Prüfung zeigt, dass die Leitung selbst bei Maximalauslastung und unter den „ungünstigsten“ theoretisch angenommenen Umständen den gesetzlichen Normen standhält. Wir können Ihnen hiermit, wie erbeten, schriftlich bescheinigen, dass von der Leitung keine Gesundheitsgefahr ausgeht. Zudem haben meine Fachkollegen auch noch einmal einen Passus über den Aufladungseffekt verfasst, ich hatte dies ja vorhin schon angesprochen:

Gerne möchten wir zu dem von Ihnen beobachteten Effekt der Aufladung von metallischen Gegenständen unter einer Höchstspannungsfreileitung noch ausführen, dass dieser physikalisch erklärbar ist: Verantwortlich ist hierfür das elektrische Feld der Freileitung. Es führt in leitfähigen Materialien, insbesondere in Metallen, zu einer Verschiebung von elektrischen Ladungsträgern, die Mikroentladungen zur Folge haben können. Die spürbaren Effekte an der Hautoberfläche sind dadurch zu erklären, dass die metallischen Gegenstände im elektrischen Feld ein anderes Potential annehmen als die Person selbst. Bei Annäherung an die metallenen Teile z.B. des Regenschirms, Fahrradlenkers oder auch anderer Gegenstände kommt es dann zu einer Entladung des Körpers über metallene, geerdete Gegenstände wie z.B. den Fahrradlenker. Dabei sind diese Entladungsspannungen zwar sehr hoch, was bei der Entladung u.U. stark spürbar ist, der Entladungsstrom ist jedoch sehr gering, so dass diese Entladungspulse für den Menschen zu keiner Zeit eine Gefährdung darstellen. Die Wahrnehmung solcher Mikroentladungen hängt neben Witterungsbedingungen auch von anderen Einflussgrößen wie Größe und Form der metallischen Objekte, Beschaffenheit von Kleidung und Schuhen usw. ab. Die hierbei hervorgerufenen Ströme bei der Entladung werden in ihrer Intensität unterschiedlich wahrgenommen, sie sind jedoch ungefährlich. Ein solcher Effekt ist vergleichbar mit elektrostatischen Entladungserscheinungen, die man vom Berühren von z.B. metallischen Türklinken her kennt. Dieser Effekt kann bei allen Spannungsebenen auftreten. Kommen Sie bei Fragen bitte immer gerne auf mich zu.

Siehe Beitrag vom 15.06.2023

Nancy Kluth Projektsprecherin Rheinland-Pfalz und Saarland – 23.11.2023

 

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