„Was ist mit anderen Stadtteilen?“

Die Attraktivität von Arzheim, Arenberg-Immendorf und Güls soll verbessert werden. Anhand einer Bürgerbefragung wurden die jeweiligen wichtigsten Zukunftsthemen identifiziert. Zudem fand ein Workshop für Bürger der drei Stadtdörfer in der Rhein-Mosel-Halle statt.

RZ Leserbrief von Werner Bastian

Sie schreiben von der Notwendigkeit einer sozialen Mitte, in der Kultur und Vereinsleben intensiv und vielfältig gelebt werden, und wo Jung und Alt sich austauschen können. Im Artikel werden nur die eingemeindeten Stadtteile Arzheim, Arenberg-Immendorf und Güls genannt. Was aber ist mit einer sozialen und kulturellen Mitte in den anderen Stadtteilen, die ebenfalls 1970 eingemeindet wurden?

Ich kann hier nur meine Sicht für unseren Stadtteil Bubenheim beschreiben. In Bubenheim fehlt eine dringend benötigte Mehrzweckhalle. Die Lage hat sich drastisch verschärft, seitdem der einzige Saal in der örtlichen Gaststätte wegen baulicher Mängel nicht mehr zur Verfügung steht. Die örtlichen Vereine müssen deshalb für ihre Veranstaltungen in andere Stadtteile ausweichen. Der Sportverein hat zwar eine kleine Turn- und Gymnastikhalle, die aber bereits seit Jahren an ihre Grenzen stößt.

Bereits unter dem vorherigen OB, Herrn Prof. Dr. Hofmann-Göttig, wurde veranlasst, den Bedarf an Räumlichkeiten für alle Koblenzer Vereine zu ermitteln. Damit beauftragt wurde der damalige Büroleiter des Oberbürgermeisters. Alle Vereine, auch die in Bubenheim, konnten seinerzeit ihre Bedarfe in der entsprechenden Liste, welche von der Stadt Koblenz vorgegeben war, eintragen. Bereits im Oktober 2016 wurde die Bubenheimer Liste dem damaligen Büroleiter des damaligen Oberbürgermeisters zugestellt. Auch sollte für die Bedarfsermittlung eine Mitarbeiterstelle geschaffen werden, welche auch tatsächlich besetzt wurde, allerdings leider mit dem Ergebnis, dass sich in Bezug auf die Bedarfsfeststellung bis heute so gut wie nichts getan hat.

Seit dieser Zeit gibt es deutlich erkennbar eine Hinhalte- und Verzögerungstaktik in der Verwaltung der Stadt Koblenz. Was dagegen gut funktioniert, ist die Ausweisung von Gewerbegebieten rund um Bubenheim; dringend erforderliche Baugebiete werden dagegen – jedenfalls in Bubenheim – meistens abgelehnt. Es stellt sich deshalb für mich die Frage, nach welchen Kriterien die Verwaltung ihre eingemeindeten Stadtteile beurteilt und fördert. Vielleicht sollten einmal ein paar Stadträte nach Bubenheim ziehen.

Rhein Zeitung – 23.09.2020

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