Radentscheid-Koblenz gestartet

In den vergangenen Wochen hat sich in beim Thema Radverkehr in und um Koblenz sehr viel getan: Peter Karges, Redakteur der Rhein-Zeitung, hat in einem Selbstversuch die Radwege entlang der jüngst eröffneten Nordtangente erkundet. Sein Ergebnis:  mangelhaft bis ungenügend! Zahlreiche Leserbriefe von Radfahrern aus ganz verschiedenen Stadtteilen haben seine Ergebnisse koblenzweit ergänzt und/oder bestätigt.

Selbst starke Fraktionen im Stadtrat erinnern sich an den 2018 einstimmig beschlossenen Radwegeplan – aber Erinnern alleine reicht halt nicht! Frei nach Erich Kästner: es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Deshalb hat eine Rad-Aktivisten-Gruppen ein Bürgerbegehren Radentscheid-Koblenz auf den Weg gebracht. Mit konkret 7 Zielen zur Verbesserung des Rad- und Fußgängerverkehrs werden 4400 Unterschriften von wahlberechtigten Koblenzern gesammelt. Mit diesem Bürgerbegehren können Rat und Verwaltung zum Handeln gezwungen werden.

Auf der Homepage von radentscheid-koblenz.de sind alle Information zu diesem Bürgerbegehren dargelegt und eine Druckvorlage zum Eintragen von Unterschriften angeheftet. Bubenheimer können auch an folgenden Lokalitäten ihre Unterschrift leisten:

  • Gaststätte „der letzte Bauernwirt“
  • Friseur-Salon „Happy Hair“

Der Radentscheid-Koblenz zählt auf ihre Unterschrift und damit Unterstützung für  klimafreundlichere Verkehrspolitik in Koblenz durch mehr und bessere Rad- und Fußwege!

Michael Berger Radentscheid-Koblenz – 07.09.2020

2 Kommentare zu "Radentscheid-Koblenz gestartet"

  1. Der Radentscheid-Koblenz bedankt sich ganz herzlich bei der Feuerwehr Bubenheim. Ich hatte am Samstag Günther Menne einen Flyer für Unterschriften überreicht. Er wollte sofort mehr und somit landeten 15 Unterschrift heute Morgen in unserem Briefkasten (Schildchesacker 7). Eine tolle Aktion – Dankeschön!
    Michael Berger
    Aktiver beim Radentscheid-Koblenz

  2. Rheinisches Grundgesetz besagt in Artikel 1: Et is wie et is. So könnte man die aktuelle Stadtplanung in Koblenz sehen und sich mit der Verkehrssituation abgeben. Wir könnten uns auch die nächsten Jahre in einmütiger Übereinstimmung über unsichere Radwege und zu schmale Gehwege austauschen. Koblenz hat einen VerkehrsEntwicklungsPlan 2030 (VEP 2030) erstellt, hat einen Fahrradbeauftragenten, den Klimanotstand ausgerufen und 80% ist mit der Verkehrssituation unzufrieden, nur ändern tut sich nichts. Nach wie vor, werden Straßen ohne Fußgängerüberweg (Zebrastreifen) gebaut, Nordumgehungsstraßen ohne Geh- und Radwege, Kreisel im Verwaltungszentrum Moselweiß ohne sichere und komfortable Übergänge geplant. Die Diskussion zur Kilianstraße, Aachener Straße und Sendenicher Weg im „Unser Rübenach“ zeigt die Unzufriedenheit. Für das Bürgerbegehren Radentscheid Koblenz hat man nach einem Monat bereits 50% der benötigten Unterschriften gesammelt. Das feiert man als Erfolg, man soll auch nicht unzufrieden sein, es werden aber noch ca. 2000 Unterschriften benötigt, um die Mindestanforderung zu erfüllen.

    Mit dem Bürgerentscheid möchte man die Stadt Koblenz verpflichten „eine lebenswerte, kinderfreundliche und klimagerechte Stadt, in der alle Menschen gleichberechtigt mobil sein können“ umzusetzen. „Dafür werden an Rhein und Mosel bessere Fußwege und ausreichend Raum für den stetig wachsenden Radverkehr dringend benötigt.“

    Aktivisten sammeln Unterschriften man kann aber auch eine Unterschriftenliste im Internet runterladen und selbst im Bekanntenkreis Unterschriften sammeln: https://radentscheid-koblenz.de/wp-content/uploads/2020/09/Unterschriftenliste_Radentscheid.pdf

    Koblenz verharrt in der Verkehrsplanung der 70er Jahre. Bis zu dem Zeitpunkt kann man weltweit eine allgemeine Fortschrittsgläubigkeit einer individuellen Mobilität mit einem eigenen PKW (MIV) beobachten. Schon vor 50 Jahren haben andere Städte ein alternatives Mobilitätskonzept entwickelt und umgesetzt. Diese Städte gelten als Vorreiter und werden jetzt oft kopiert. Diese Städte haben erkannt, dass:

    der Verkehrsraum begrenzt ist (Häuser begrenzen den Straßenraum)
    Straßenbau für MIV sehr teuer ist (Hochstraßen, kreuzungsfreie Auf-/Abfahrten)
    der MIV die Umwelt und Bewohner der Innenstädte belastet
    Umgehungsstraßen und Parkflächen große Flächen versiegeln.

    Das Problem betrifft nicht nur Mega-Citys sondern alle Städte jeder Größe und jeder muss seine Lösung finden. „Wer die Welt verändern will, kann damit beginnen, einen Radweg anzulegen.“ Janette Sadik-Khan, Stadtplanerin von New York. New York hat das Problem erkannt, entsprechend dem Wachstum der Stadt, eine weitere Millionen Einwohner bis 2030, nicht entsprechend Straßen für den MIV bauen zu können. Die Stadtplaner von New York wussten, dass die Menschen nichts an ihrer Fortbewegungsweise ändern würden, solange sie keine sichere Alternative sehen. Was Mega-Citys und Hauptstädte können sollte in einem Oberzentrum möglich sein.

    Vom Bauamt Koblenz kann man in regelmäßiger Gleichgültigkeit nur erfahren:

    wir werden das mit den zuständigen Behörden absprechen
    da kann man nichts machen
    bei ausreichenden Finanzmittel werden wir die Maßnahmen umsetzen.

    De Facto: nie! Nie?

Einen Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.