Bubenheim hat ehrgeizige Pläne

Ortsbeirat fordert: In neuem Gewerbegebiet soll Grundstück für Bürgerhaus reserviert werden

Ein Bürgerhaus oder Gemeindezentrum mit einem Saal für etwa 200 Personen: Das ist und bleibt das große Ziel in Bubenheim. Der Gemeinderat fordert nun von der Stadt, zumindest ein Grundstück zu reservieren. Eigentlich ist das problemlos möglich. Denn aktuell haben die Erschließungsarbeiten für ein neues Baugebiet begonnen. Dort könnte die erforderliche Fläche ausgewiesen werden. Doch die Zeit drängt.

„Wir haben eigentlich nur einen Tagesordnungspunkt“, begrüßte Werner Bastian die Mitglieder des Ortsbeirates am Mittwochabend. Der Sitzungstermin mitten in den Ferien war ungewöhnlich, doch er war wegen der „letzten“ Chance dringend erforderlich. Denn noch gibt es die Möglichkeit, im Rahmen des Bebauungsplans 159 eigene Bedürfnisse anzumelden. Und genau deshalb segnete der Ortsbeirat einstimmig einen entsprechenden Antrag ab. Genauer gesagt: Das von CDU, SPD und FBG abgesegnete Papier ist eigentlich eine Forderung. Der Beirat braucht jetzt die Unterstützung der Fraktionen im Stadtrat, damit ein entsprechender Vorstoß folgen kann. Und das soll nach Vorstellungen des Ortsbeirats möglichst sofort nach der Sommerpause geschehen. Deshalb der Zeitdruck.

Ein neues Thema ist das Bürgerhaus nicht. Schon 1992 gab es ähnliche Forderungen. Sogar ein Förderverein wurde gegründet, dessen Arbeit allerdings ruht. Denn ein geeigneter Standort schien nicht zu existieren. Die Idee, das Bürgerhaus in der Glismuotstraße zu bauen, wurde wegen des zu erwartenden Widerstands von Anwohnern verworfen.

Auch wenn der aktuelle Vorstoß des Ortsbeirates Erfolg hätte, müssten Vereine und Gruppen weiterhin mit Provisorien leben. Es geht wirklich nur um eine Reservierung, machte Ortsvorsteher Bastian deutlich. Der Beirat will somit vor allem die Weichen für die Zukunft stellen. Denn: Da Bubenheim in jüngster Zeit vor allem Flächen für die Entwicklung von Gewerbe und den Straßenbau (Stichwort Nordentlastung) abgeben musste, soll nun mit dem Bürgerhaus gegengesteuert werden.

Das könnte nach Ansicht des Beirates im neuen Gewerbegebiet an der Joseph-Funken-Straße geschehen. Hier gibt es bereits Baurecht, die Baulandumlegung ist bereits erfolgt. Und: Auch die Arbeiten an der Straße sind angelaufen. Wenn jetzt nicht die Chance genutzt wird, dürfte das Ziel Bürgerhaus für immer vom Tisch sein. Darin sind sich die Akteure einig, und sie liefern in ihrem Antrag auch die Begründung mit. „Die verfügbaren Grundstücke innerhalb der Gemarkung Bubenheim werden immer weniger und gehen mittlerweile gegen null. Gleichzeitig verfügen weder der Ortsbeirat noch die Bubenheimer Vereine über einen adäquaten Sitzungsraum, geschweige denn über die Möglichkeit, größere Veranstaltungen abzuhalten“, heißt es wörtlich. Da die künftige Joseph-Funken-Straße von der Ortsmitte problemlos zu Fuß erreicht werden kann, wäre es also ideal, ein Grundstück freizuhalten, weil das Interesse an den neuen Gewerbeflächen groß sein dürfte.

Selbst wenn sich der Ortsbeirat am Ende durchsetzt, heißt eine Reservierung noch lange nicht, dass gebaut werden kann. „In welcher Art und Weise dann eine konkrete Bauprojektierung erfolgt, ist in einem zweiten Schritt zusammen mit der Stadtverwaltung und den Gremien des Stadtrates zu entwickeln“, heißt es denn auch in der Forderung des Ortsbeirates. ka

1378 Einwohner

hat Bubenheim derzeit – 90 weniger als im Juni 2016. Durch das Ausweisen neuer Baugrundstücke soll der Stadtteil für private Bauherren attraktiver und familienfreundlicher werden. Was noch fehlt, ist ein zentraler Treffpunkt für den Stadtteil. ka

Rhein Zeitung – 21.07.2017